Die Versicherer sitzen auf ihren Reserven

Wenn es ein heikles Thema im politischen und sozialen Leben der Schweiz gibt, dann ist es dieses.

Die Krankenversicherungsprämien machen einen nicht unerheblichen Teil des Haushaltsbudgets aus. Während der Pandemie wurden viele Stimmen laut, die die Versicherer aufforderten, die mehr als komfortablen Reserven, die sie Jahr für Jahr gebildet hatten, zu reduzieren. Manche Ärzteverbände waren sogar der Ansicht, dass die Prämien etwas über den tatsächlichen Gesundheitskosten berechnet wurden, was zu erheblichen Kapitalüberschüssen führte. Unter dem Druck der Medien und der Öffentlichkeit griff die Politik dieses heikle Thema auf und änderte die Verordnung über die Mindesthöhe dieser Fonds. Nunmehr muss ein Versicherer nur noch über 100 % Reserven verfügen, im Gegensatz zu den vorherigen 150 %. Diese Entscheidung führte zu einer konzertierten, aber allgemeinen Senkung der Beiträge aller Akteure des Sektors.

Unterschiedliche Situationen in den einzelnen Kantonen

Zwar sind die Einsparungen für die Versicherten überall willkommen, aber sie werden nicht überall gleich vorteilhaft sein. In Genf und im Wallis wird eine erhebliche Senkung von -1,5 % bzw. -0,8 % erfolgen. Auf der anderen Seite des Röstigrabens, wo die Prämien traditionell schon günstiger sind als in der Westschweiz, wird es zu einer kleinen Anpassung kommen, mit Erhöhungen von 1 % wie in Obwalden oder Glarus.

Die Regierung ist nach wie vor der Ansicht, dass die Versicherer mit einer Summe von über 12,4 Milliarden Franken immer noch auf einer viel zu bequemen Matratze sitzen.